Der Apache Stalking Wolf hatte die Vision, das Wissen seines Volkes retten und weitergeben zu müssen. Nach langen Jahren der Wanderschaft, traf ein Junge auf ihn, der von seinem Wissen fasziniert war und es aufsog wie ein Schwamm. Tom Brown wurde Stalking Wolfs „Schüler“ und brachte so dessen Vision zur Erfüllung. Tom Browns Schüler Jon Young wiederum brachte die Bewegung nach Europa; in Deutschland und Österreich entstanden die ersten Wildnisschulen. Ziel dieser Wildnisschulen ist es, Menschen zu helfen, in der Natur wieder Wurzeln zu schlagen, sich mit ihr zu verbinden, Achtsamkeit und Beobachtungsgabe zu schulen, die eigenen Sinne zu schärfen. Denn der Mensch ist von seiner Eigenart her kein Fremdkörper in der Natur, sondern Teil von ihr. Bzw. ist die Natur kein Objekt, das wir aus der Distanz betrachten, sezieren und nach Belieben ausbeuten dürfen. Sie muss – wenn wir heil werden und bleiben wollen – unser Subjekt werden. Sie muss wieder in unseren Herzen keimen dürfen.
Wildnisschulen richten ihr Angebot häufig an Kinder und Jugendliche, denn je früher ein Samen keimen darf, desto eher kann er seine wohltuende Wirkung entfalten. Solche Angebote beinhalten bspw. Feuermachen mit Bogen und Spindel, Spuren lesen, Vögel beobachten, Laubhütte bauen und auf Feuer kochen, allerhand Spiele im Wald, bei denen alle Sinne zum Einsatz kommen u.v.a.m. Alle diese Aktivitäten haben das Ziel, dass wir uns immer selbstverständlicher in der Natur bewegen, sie deutlicher wahrnehmen, wieder Eins mit ihr werden.